Wenn Sie bis jetzt dachten, dass es im schönen Bargteheide keine Leuchttürme gibt, dann werden Sie in diesem Artikel etwas Neues über Ihre Heimatstadt lernen – Die Freiwillige Feuerwehr Bargteheide klärt auf.

Leuchttürme in Bargteheide? Wir leben doch nicht am Meer …

 

Wo es in Bargteheide Leuchttürme gibt und was diese von traditionellen Leuchttürmen unterscheidet, werden Sie in diesem Artikel erfahren.
Außerdem erfahren Sie hier, wie die Feuerwehr bei einer Flächenlage vorgeht, wie Sie sich auf einen möglichen (längerfristigen) Stromausfall oder andere Krisen vorbereiten können und welche Personengruppen sich im Notfallregister eintragen können.

Was ist eine Flächenlage?

Eine Flächenlage ist ein Ausnahmezustand bzw. eine Katastrophenlage, die sich in der Gebietsfläche ausgedehnt hat. Innerhalb kurzer Zeit werden eine Vielzahl an Notrufen abgesetzt, wodurch sich im Einsatzgebiet mehrere Einsatzstellen zur gleichen Zeit ergeben, die auf Grund der zu hohen Anzahl an Einsatzstellen nicht alle gleichzeitig abgearbeitet werden können. Es entsteht eine unübersichtliche Lage, welche besondere Maßnahmen erfordert.

Es kommt zur Einrichtung der Führungsstelle, zur Priorisierung von Einsätzen (bei denen immer Gefahr von Menschen oberste Priorität hat) und zum Zusammenspiel von Feuerwehr, anderen Hilfsorganisationen, Verwaltung, Polizei und ggf. Vereinen.

Die Ziele sind hier die Sicherstellung der kritischen Infrastruktur und die Gefahrenabwehr.

Beispiele für eine Flächenlage sind Unwetter, flächendeckender Stromausfall, Vegetationsbrände oder auch Epidemien, Seuchen und Amokläufe etc.

In den vergangenen Jahren haben wir in Bargteheide drei Flächenlagen erlebt. Zur Fußball WM 2014 sowie im Februar 2022 und im Juli 2023 kam es jeweils zu unwetterbedingten Flächenlagen, bei denen teilweise an nur einem Tag um die 70 Einsatzstellen in Stadt Bargteheide, Amt Bargteheide-Land und Gemeinde Ammersbek abgearbeitet wurden.

Wie geht die Feuerwehr Bargteheide mit einer Flächenlage um?

Wenn sich auf Grund der hohen Anzahl gleichzeitig gemeldeter Notfälle eine Flächenlage ergibt, wird in Bargteheide die sogenannte Führungsstelle alarmiert. In der Feuerwache in Bargteheide werden eine eigene Leitstelle und Einsatzkoordination aufgebaut. Es gibt eine Führungsgruppe auf Stadt- und Amtsebene, die sich regelmäßig auf diese Szenarien vorbereitet. Es werden Einsätze sortiert, priorisiert und den Löschfahrzeugen zugeteilt.

Alle verfügbaren Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bargteheide begeben sich sofort zur Feuerwache Bargteheide und werden dort auf die Fahrzeuge verteilt.
Auch die Feuerwehrfahrzeuge der umliegenden Wehren des Amtes Bargteheide-Land und Gemeinde Ammersbek, besetzen ihre Fahrzeuge und warten auf Einsatzbefehle. Sollten die Kräfte in Bargteheide benötigt werden, wird ein Bereitstellungsraum eingerichtet, von dem aus die Einheiten eingesetzt werden.

Bei einer Flächenlage, wo z.B. 70 Notrufe innerhalb von 30 Minuten eingehen, wird die Hilfsfrist ausgesetzt. Es wird nicht möglich sein, jede Einsatzstelle innerhalb von 12 Minuten nach Eingang des Notrufs anzufahren. Es ist mit Wartezeiten zu rechnen.

 

 

Was sind Black Out und Brown Out?

Bei einem Blackout kommt es zu einem unvorhergesehenen und großflächigen Ausfall der Stromversorgung für unbestimmte Zeit. In anderen Worten handelt es sich um einen Stromausfall, der plötzlich eingetreten ist und mehrere Stunden, Tage oder Wochen andauern kann. Bei einem langfristigen Stromausfall kann es daher zu verheerenden Folgen kommen. Zum Beispiel werden Nahrungsmittel, sowie alle anderen Verbraucherendprodukte knapper, da diese nicht mehr produziert werden können.

Ein Brown Out hingegen ist eine gezielte Netzabschaltung in bestimmten Regionen, die durchgeführt wird, um Strom zu sparen. Ein Brown Out ist daher geplant und angekündigt und wird dann durchgeführt, wenn die Stromnachfrage das Angebot übersteigt.

Wie können Sie sich auf ein Black Out / Brown Out vorbereiten?

Wenn es Ihnen platztechnisch möglich ist, können Sie sich einen Lebensmittelvorrat für den Notfall anlegen. Achten Sie darauf, dass es sich um lange haltbare Nahrung wie Konserven, Nudeln oder Reis handelt. Um diese Speisen bei einem Stromausfall zuzubereiten, bietet sich ein Camping Kocher an. Bedenken Sie auch, dass eine Person ca. 2 Liter Wasser pro Tag trinken sollte. Einige Liter Wasser sollten Sie also auch in Ihren Vorrat aufnehmen. Wenn Sie auf eine dauerhafte Stromversorgung angewiesen sind, zum Beispiel wegen der Heimbeatmung einer Person, können Sie sich einen Stromgenerator anschaffen. Auch eine Taschenlampe inklusive Batterien und eine Solar-Powerbank für ihre technischen Geräte können von Vorteil sein.

Wie gelangen Sie bei Flächenlagen, Katastrophen oder Krisen an Informationen?

Es gibt verschiedene Wege, um an Informationen zu gelangen. Wenn es sich nicht um einen Stromausfall handelt und das Mobilfunknetz nicht eingeschränkt ist, können Sie Warn-Apps wie Nina und Katwarn verwenden, das Radio einschalten oder sich über Soziale Medien informieren. Auch wir haben eine Facebook und Instagram Seite. Des Weiteren werden bei Katastrophenlagen die Sirenen ausgelöst. Falls Sie nicht mehr sicher sind, was die verschiedenen Sirenensignale bedeuten, informieren Sie sich gerne.

Informationen können auch über Lautsprecherdurchsagen oder Stellschilder (z.B. während der Corona-Pandemie) vermittelt werden. Zwei wichtige Anlaufstellen sind Notfallinformationspunkte und Leuchttürme.

Was sind Notfallinformationspunkte?

Notfallinfopunkte (NIP) sind Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger, wo sich i.d.R. ein Ansprechpartner oder ein Informationsschreiben befindet.
Die NIPs mit Ansprechpersonen befinden sich in der KiTa Eichenweg und in der kleinen Turnhalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Diese beiden NIPs werden durch Feuerwehrleute nach ca. 30 Minuten besetzt. Die Stationen des Anruf-Sammel-Taxis (AST) gelten auch als Notfallinformationspunkte. Dort werden nach 2 Stunden Informationsschreiben ausgehängt. Nach 6 Stunden werden weitere NIPs mit Ansprechpartnern besetzt. Diese befinden sich im gesamten Stadtgebiet verteilt i.d.R. in Kindertagesstätten.

Was sind Leuchttürme in diesem Kontext?

Der Leuchtturm bietet Licht, Strom, Wärme, Informationen, Versorgung, Kommunikation und Einbindung der Bevölkerung. In Bargteheide befindet sich der Leuchtturm am Schulzentrum. Er wird eingerichtet, wenn die Schadenlage nach 12 Stunden noch immer besteht. Die Notunterkunft befindet sich in der großen Turnhalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Informationen erhalten Sie am integrierten Notfallinfopunkt in der kleinen Turnhalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule.

Was ist das Notfallregister und wer kann sich dort eintragen?

Das Projekt Notfallregister verwaltet Daten von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Behinderungen, die bei einem Blackout oder in einem Krisen- oder Notfall besondere Unterstützung benötigen. Informieren Sie sich unter Notfallregister.eu.  
Es ist sichergestellt, dass nur besonders befugte Personen Zugang zu ihren Daten erhalten.