Schon weit im Voraus erhielten viele Bargteheider Feuerwehrleute einen Strafantrittsbefehl von den Festausschussvorsitzenden der Feuerwehr. Per grüne Minna wurden die Feuerwehrleute zum Schloßgefängnis nach Barmstadt überstellt.
Die Teilnehmer hatten sich in ordentlicher Kleidung dort einzufinden. Das Benehmen im Knast und der Umgang untereinander und den Aufsichtspersonal gegenüber wird dort von den Wärtern beigebracht, so wurde es angekündigt.
Gleich nach der Ankunft am Schlossgefängnis mussten die Delinquenten unter den strengen Augen eines Wärters in einer Linie antreten und eine Runde über den Gefängnishof im Gleichschritt drehen, bevor sie in die Zellen gesteckt wurden.
Zur Einweisung wurde ein Schluck sauberes Wasser im Blechbecher und ein Stück trockenes Brot gereicht. Dies durfte aber erst verzerrt werden, nachdem alle ihre Sträflingsmützen aufgesetzt hatten.
Danach wurde gewürztes Wasser mit Klößen im Blechnapf gereicht. Alle Nahrungsmittel mussten immer links herum am Tisch weiter gereicht werden. Wer gegen diese oder andere Regeln verstieß zog sich den Unmut des Wärters zu und dieser konnte sehr unfreundlich reagieren. Im Anschluss nach der Suppe kam es zu einer Durchsuchung, weil aus der Küche fehlende Silberlöffel gemeldet wurden. Weil keine Löffel bei den Gefangen aus den Zellen 002 und 003 gefunden wurden ließ der Wärter Gnade vor Recht ergehen und ließ die Zugehfrauen Nageknochen, Erdäpfel, Grünzeug und saure Milch zum Überleben ran tragen. Nach dem die Zellen wieder gesäubert waren wurde von dem Oberwärter ein Hofgang gewährt. Nach dem Freigang erhielten nur die, die nicht aufgemuckt hatten aus der Küchenklappe ein Knast-Dessert.
Nach gut vier Stunden Knastaufenthalt wurde die Steckbriefe aller Gefangenen noch mal aktualisiert und die Haftentlassung geprüft. Damit der Wehrführer ohne weitere Schwierigkeiten seine Mannschaft wieder in den Heimatort zurück führen konnte, wurden für die Ex-Knackis noch Entlassungsurkunden ausgestellt.
Für die braven Bürger, die noch nicht im Schlossgefängnis waren, sei festgestellt: eine nette Veranstaltung die gut für eine Geselligkeit dient.
